Indígenas lehnen Bergbauprojekt ab
Costa Rica | 01.08.2006
(Fortaleza, 1. August 2006, adital-poonal). Die in Talamanca ansässigen indigenen Gemeinden haben auf die Präsenz eines Bergbaucamps von ungefähr einem Hektar Größe hingewiesen. Das Lager befindet sich in dem als „La Pila“ bekannten Naturschutzpark, der im Süden des Landes liegt. Nach Informationen von Sonia Torres vom Lateinamerikanischen Netzwerk von Frauen im Widerstand gegen den Bergbau (Red Latinoamérica de Mujeres en Resistencia a la Minería) kritisieren die Indígenas diese Art von Projekten schon lange, da ihnen Bergbauunternehmen bereits im Jahr 1993 den Fluss verschmutzt und im Jahr 1980 vereinbarte Versprechen nicht eingehalten hätten.
Die Indigenen berichteten, es sei normal, Helikopter über dem Gebiet kreisen zu sehen. Die Piloten hätten Anweisung, falls sie „entdeckt“ würden, anzugeben, dass sie Kranke transportieren würden. Offensichtlich können die Bergarbeiter aber auf die Unterstützung einiger Indigener sowie der Regierung von Präsident Óscar Arias zählen. Der Staatschef bereite sich darauf vor, so Torres, „das Vordringen des Bergbaus und der Erdölförderung in die Nationalparks, indigenen Gebiete und das übrige Territorium des kleinen zentralamerikanischen Landes zu unterstützen“.
Torres weist darauf hin, dass die costaricanischen Indígenas von allen bisherigen Regierungen marginalisiert und ausgeschlossen worden seien. „Dennoch können sie auf die Sympathie vieler Costaricaner und Ausländer zählen“, die über das Eindringen „in die indigenen Gebiete“ empört sind und den sofortigen Abzug fordern“. Die Indigenen seien nicht vorab über das Vorgehen befragt worden, was einen offensichtlichen Bruch des von Costa Rica unterzeichneten Abkommens 169 der Weltarbeitsorganisation darstelle.
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