Neuer Landwirtschaftsminister lehnt Verhandlungen mit Kokabauern ab
Peru | 22.05.2007
(Buenos Aires, 22. Mai 2007, púlsar).- Perus neuer Minister für Landwirtschaft, Ismael Benavidez Ferreyros gab bei seiner Amtsübernahme zu verstehen, dass er sich nicht der Kokaproblematik widmen werde. Seiner Ansicht nach falle diese Aufgabe nicht in den Arbeitsbereich seines Ministeriums. „Das Kokain ist ein Problem, jedoch ein kleines verglichen mit der gesamten peruanischen Landwirtschaftsproblematik“, äußerte der neue Landwirtschaftsminister.
Benavidez Ferreyros übernahm sein Amt am vergangenen Dienstag (22.Mai), nach dem Rücktritt seines Vorgängers Juan José Salazar, der von Präsident Alan García gerügt worden war, weil er mit den Kokabauern verhandelt hatte. Salazar hatte ein mit den Kokabauern unterzeichnetes Abkommen aufgehoben, das den Rückzug Perus aus der Wiener Konvention, einem Vertrag, der Kokaanbau unter Strafe stellt, festlegte. Staatsoberhaupt García verteidigte seine Antidrogen-Politik und bezeichnete die Möglichkeit, dass Peru aus der Wiener Konvention austrete, als „verrückt“.
Kokabauern aus verschiedenen peruanischen Regionen fordern seit mehreren Wochen, dass die Vernichtung der Kokafelder bis zum Zeitpunkt einer neuen Registrierung der Hersteller gestoppt wird. Die peruanische Regierung ihrerseits forciert die Vernichtung der Anpflanzungen, weil sie diese als einen wichtigen Bestandteil ihres Kampfes gegen den Drogenhandel versteht.
In diesen Tagen streiken Kokabauern aus der Region Cuzco im Südosten des Landes für 72 Stunden und fordern vom Staat die Ausrufung des Notstandes in der Landwirtschaft und die Legalisierung des Anbaus von Kokapflanzen. Die Campesinos verlangen außerdem den Ausbau der Verkehrswege und weitere infrastrukturelle Maßnahmen, wie beispielsweise den Bau einer Gasleitung zur Versorgung der Region.
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